Queerpanorama

Auf seinem Streifzug durch die Gay-Dating-Szene von Hongkong begleitet Jun Li (Regie/Drehbuch) seine namenlose Hauptfigur (gespielt von Jayden Cheung). Kleine Miniaturen in kargem Schwarz-Weiß reiht „Queerpanorama“ in 87 Minuten aneinander: recht explizit gefilmte Hook-ups/One-Night-Stands mit anschließendem Small-Talk.

Recht schnell merkt das Publikum: der Protagonist saugt die Erzählungen seiner Sex-Partner auf und schlüpft beim nächsten Date in ihre Identität. Er übernimmt nicht nur den jeweiligen Namen, sondern plappert auch deren Floskeln nach, egal ob der letzte Liebhaber ein Flugbegleiter, ein Biochemiker oder ein Schauspieler war, übernimmt sogar Fetische und Vorlieben.

„Queerpanorama“ ist eine hübsche Gedankenspiel-Fingerübung, die viel von der Anonymität und Einsamkeit des Datings in interkulturellen Metropolen wie Hongkong erzählt. Die Figur, die den ganzen Film zusammenhalten soll, bleibt zwangsläufig eine Leerstelle.

„Queerpanorama“ hatte am 15. Februar 2025 im Panorama der Berlinale Premiere.

Bild: Good Sin Production

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