Niemand bringt so ein Star-Ensemble nach Cannes wie der Texaner Wes Anderson. Halb Hollywood hat er für kleinste Rollen besetzt, für Kurzauftritte geben sich Tom Hanks, Bill Murray, Charlotte Gainsbourg, Benedict Cumberbatch und Scarlett Johannson die Klinke in die Hand.
Diese Ballung von Glamour und Prominenz ist schon das Bemerkenswerteste an dem neuen Film „Der phönizische Meisterstreich“. Anderson, der zur Jahrtausendwende mit Independent-Hits wie „Rushmore“ und „The Royal Tenenbaums“ durchstartete, tritt offensichtlich auf der Stelle.
Auch der aktuellste Film ist eine Aneinanderreihung skurriler Szenen, getaucht in Pastellfarben, wie Stilleben wirken seine im Studio Babelsberg geschaffenen Sequenzen, finden manche Kritikerinnen. Der Plot schleppt sich äußerst zäh über die 105 Minuten Spielzeit und lässt sich etwa so zusammenfassen: Benicio del Toro mimt einen entfernt an Donald Trump erinnernden, von seiner Deal-Kunst überzeugten, windigen Tycoon, der reihenweise Flugzeugabstürze und Giftanschläge überlebt, und mit seiner Tochter, der angehenden Nonne Liesl (Kate Winsletts Tochter Mia Threapleton) durch den Nahen Osten von Geschäftspartner zu Geschäftspartner hetzt, um sein Lieblingsprojekt zu retten.
Was für eine Verschwendung von Talent und Prominenz! Natürlich ging „Der phönizische Meisterstreich/The Phoenician Scheme“ bei der Premiere in Cannes im Wettstreit um die Palmen leer aus. Viel zu schwach ist der Aufguss bekannter Erzählmuster. Bereits eine Woche später startet der Film heute am 29. Mai 2025 in den deutschen Kinos.
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