Ein klassischer Feel-good-Film für den Feiertagsausflug mit der Familie ist die spanisch-britische Tragikomödie „Der Pinguin meines Lebens/Original-Titel: Pinguin Lessons“. Vor allem wegen des putzigen Pinguin-Babys, das der grantelnde Lehrer Tom Michell (Steve Coogan) bei einem Urlaubs-Trip vor einer Ölpest rettet und im Hotelzimmer abduscht. Michell tut das nicht aus Tierliebe, sondern um die attraktive Carina (Micaela Breque) zu beeindrucken und ins Bett zu kriegen. Das scheitert jedoch.
Als Michell versucht, den Pinguin wieder ins Meer zu treiben, lässt sich das Tier nicht abwimmeln und hat den Lehrer als neuen Adoptivvater auserkoren. Diesem bleibt nichts anderes übrig, als den Pinguin über die Grenze mit nach Argentinien zu nehmen, wo er vor kurzem eine Stelle in einem Internat angetreten hat.
Es kommt, wie es in dieser Art von Feel-good-Film kommen muss: der Pinguin wächst allen ans Herz, wird auf den Namen Juan Salvador getauft und sorgt nicht nur dafür, dass die faulen Sprößlinge der Oberschicht fleißiger lernen, wenn sie ihn anschließend mit Fisch füttern dürfen, sondern lehrt auch Michell und seinen noch spröderen Chef Timothy Buckle (Jonathan Pryce) Mitgefühl.
Der Film basiert auf wahren Begebenheiten, die Michell in einem autobiographischen Roman verarbeitet hat. An Relevanz gewinnen Buch und Film dadurch, dass sie vor dem Hintergrund der argentinischen Militärjunta spielen, die 1976 putschte. Einige zentrale Figuren verschwinden, die Haushälterin der Schule schließt sich den Müttern der Plaza Mayo an, die seit Jahrzehnten an das Schicksal der Opfer erinnern.
Regisseur Peter Cattaneo, der seinen größten Erfolg 1997 mit der Stripper-Komödie „Ganz oder gar nicht“ hatte, und sein Drehbuchautor Jeff Pope, der zuletzt u.a. für „Philomena“ (2014) und „Stan & Ollie“ (2018) mitverantwortlich war, erzählen die Geschichte mit Witz und dem nötigen Feingefühl, das sie davor bewahrt, nicht in den mehrfach drohenden Kitsch abzustürzen. So entsteht solide Familienunterhaltung fürs Arthouse-Segment.
Nach der Premiere in Toronto im September 2024 startete „Der Pinguin meines Lebens“ kurz nach Ostern am 24. April 2025 in den deutschen Kinos.
Bilder: TOBIS Film GmbH