Warfare

Unbeschwert ist nur die erste Szene: die Jungs von der US Army freuen sich über die lasziven Bewegungen einer Aerobic-Vorturnerin im Video. Als es in Ramadi im Irak-Krieg 2006 in den Einsatz geht, machen sie noch ihre Späßchen und imitieren die Video-Szenen.

Doch schnell erfahren sie den blutigen Ernst des Krieges: sie dringen in ein Mehrfamilienhaus aus, das jedoch zum tödlichen Hinterhalt wird. In den 95 Minuten donnern die Kampfhubschrauber, zerbersten Räume nach Granaten-Einschlag, spritzt das Blut, gellen Schmerzensschreie und müssen Gliedmaßen amputiert werden.

Das ist eindringlich erzählt, die Kamera von David J. Thompson hält stets in Großaufnahme drauf, doch die Erkenntnis, dass Krieg sehr brutal und kein Abenteuerspielplatz für große Jungs (gespielt von Serien-Jungstars wie Kit Connor und Will Poulter) ist, ist wahrlich nicht neu.

Alex Garland, der im vergangenen Jahr mit seiner US-Bürgerkriegs-Dystopie „Civil War“ noch stärkeren Eindruck hinterließ und sein Co-Autor/Co-Regisseur Ray Mendoza schildern eine wahre Begebenheit aus den blutigen Wirren des Irak-Kriegs, in dem sich die Army entgegen des Optimismus von George W. Bush und der Neocon-Falken verfing. Gewidmet ist der Film Elliott (Cosmo Jarvis), den man im Abspann im Rollstuhl sieht, wie auch die anderen – zum Teil verpixelten – Gesichter von Mendozas damaligen Kameraden.

Die A24-Produktion „Warfare“ kam eine Woche nach dem US-Start am 17. April 2025 in die deutschen Kinos.

Bild: Leonine Distribution GmbH

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